Mythologisches Lexikon – H

Haarstruppig: Siehe Hofwarpnir.

Habicht: In der Eddadichtung ist von zwei mythischen Habichten die Rede :von Habrok (>Langbein<) und von Wederfölnir (>Wettermacher<), der zwischen den Augen des Adlers (auf dem Wipfel Yggdrasils) sitzt.

Harbrok: Siehe Habicht.

Haddinge: Mythisches Heldengeschlecht, der Überlieferung nach zwei Heldenbrüder (Saxo). Jakob Grimm sah Hadding als identisch mit Njörd an (Deutsche Mythologie).

Hahn: Bei den Asen kräht der Hahn Gullinkampi (>Goldkamm<) an Ragnarök, bei den Thursen hält vor Jötunheim der rote Hahn Fjalar, der die gleiche Funktion hat, Wache, und im Totenreich der Hel wacht ein rußbrauner Hahn. Das Fjölswinnlied berichtet vom golden glänzenden Hahn Widofnir in den Wipfeln von Mimameid.

Halfdan,: Norwegischer König aus dem Geschlecht der Skjöldunge, der um 830 n.Chr. das Reich einigte.

Hamdir: Ein Sohn des Jonakr und der Gudrun, Bruder von Erp und Sörli. Er stirbt im Steinhagel der Gefolgsleute Jörmunreks. Über den Rachezug Hamdirs und Sörlis, die den Mord an ihrer Halbschwester Swanhild sühnen wollen, berichtet „Das Alte Hamdirlied“ (Thule Band 1).

Hamr: >Haarstruppig<, ein Hengst und Vater des Hofwarpnir (>Hufwerfer<).

Hanar: Name eines Felszwerg.

Har: >Hoch<, ein Beiname Odins und einer der drei Auskunft gebenden Könige in >Gylfis Betörung<.

Har: Name eines Felsenzwerg.

Harald Kampfzahn: Dänischer König und letzter Spross der Skjöldunge. Seine Mutter hieß Aud. Es heißt, er sei von Odin selbst in der Kriegskunst unterrichtet worden.

Harbard: >Graubart<, Beiname Odins. Er tritt im Harbardlied in Gestalt eines Fährmanns auf, der Thor die Überfahrt über einen Sund verweigert und ihm so Gelegenheit gibt, in einer Zankrede alle seine Großtaten aufzuzählen.

Hati: >Hasser<, der Wolf, der Mani (>Mond<) verfolgt, um ihn zu verschlingen. Ihn und Sköll, dem Verfolger Sols (>Sonne<), haben Fenrir und das Riesenweib Gygegezeugt. Hati heißt auch Managarm (>Mondhund<). In den Ragnarök erfüllt er sein Geschick und raubt den Mond.

Hedin: Nordischer König, Sohn des Hjarrandi, Entführer der Hild.

Heerfessel: Siehe Herfjötr.

Heervater: Siehe Herjafödr.

Heimdall: Einer der dreizehn Asen, >der Weiße< genannt, und Wächter der Götter. Er ist von ungewöhnlicher Herkunft :Odin zeugte ihn mit den neun Töchtern der Ran.

Heimdalls Wohnsitz ist Himinbjörg (>Himmelsburg<) bei der Regenbogenbrücke Bifröst. Dort hält er beständig Wache. Er besitzt das Gjallarhorn, das in denRagnarök die Asen vor den heranstürmenden Riesen warnt. Er braucht wenig Schlaf, hat einen überscharfen Blick und ein feinstes Gehör; er gilt als zukunftskundig wie sonst nur die Wanen.

Heimdall hat viel mit Gold zu tun :er führt den Beinamen Gullintanni (>Goldzahn<) und sein Ross heißt Gulltopp (>Goldzopf<). Den geraubten Brisingamen nimmt er Loki wieder ab und bringt ihn Freyja zurück. Beim Weltuntergang töten sich Heimdall und Loki gegenseitig.

Skaldenpoetik :„Wie umschreibt man Heimdall? – Man nennt ihn den Sohn der neun Mütter oder den Wächter der Götter oder den Weißen Asen, Lokis Feind, Freyjas Halsbandsucher. >Heimdalls Haupt< ist ein Schwert; man erzählt, er sei mit einem Manneshaupt entzweigehauen worden. Davon handelt der Heimdallspruch, und seitdem heißt ein Haupt Heimdalls Schicksal, wie ein Schwert Mannes Schicksal heißt“ (Thule Band 20).

Heimdallssöhne: Umschreibung für Menschen. Er wird mit Rig in Verbindung gebracht, nach einer anderen Handschrift der Snorra Edda, die einen Prolog zum >Merkgedicht von Rig< enthält. Ihm zufolge ist Rig mit Heimdall identisch und von dorther nicht auszuschließen, „in Heimdall einen göttlichen Schöpfer der Stände oder einer sozialen Ordnung überhaupt zu sehen“ (Kurt Schier).

Heimir: Schwager der Brynhild und Erzieher der verwaisten Aslaug (Tochter desSigurd).

Hel: Das Totenreich (Niflhel) unter einer der Wurzeln Yggdrasils gelegen, personifiziert in der dunklen Göttin Hel, einer Tochter Lokis und der RiesinAngrboda. Sie ist eine Schwester Fenrirs und der Midgardschlange. Odin hat sie hinab nach Niflheim gestürzt, wo sie über neun unterirdische Welten herrscht und all die Toten bei sich aufnimmt, die nicht als Krieger in der Schlacht fallen (der Strohtod) oder auf See sterben.

Voller Hass gegen die Asen residiert sie in Helheim, eingegittert durch Tore und Zäune desHelgrind. Wer, nach einer langen und beschwerlichen Reise durch schaurig tiefe Täler, dem tosenden Bach Gjöll (>Geheul<) überquert und an dem Höllenhund Garm vorbei, durch dieses Gatter hindurchgegangen ist, gehört endgültig der Totenwelt an. Ihre Halle steht am eisigkalten Strand eines Giftgestades. Hels Wohnsitz heißt Eljudnir (>Elend<), ihr Tisch Hungr (>Hunger<), ihr Messer Sultr (>Verschmachtung<), Ganglati (>Langsamtritt<) nennt sich ihr Knecht, Ganglot (>Trägtritt<) ihre Magd, Fallandaforad (>Fallende Gefahr<) ihre Türschwelle, Kor (>Sarg<) ihr Bett und Blikjandabol (>Blinkendes Unheil<) der Bettvorhang. Wie man sieht, schwingen hier eindeutig christliche Einflüsse über eine apokalyptische Hölle mit.

Hel gebietet über die Schlange Nidhögg und den Hund Garm. Ihr Körper ist zur Hälfte menschenhäutig, zur anderen Hälfte schwarzblau und behaart. Mit wem sie vermähl ist, ist unbekannt, doch hat sie viele Kinder, die in denRagnarök gegen die Asen kämpfen.

Helblindi: >Todesblind<, ein Bruder Lokis, Sohn des Farbauti und der Laufey.

Helgi: Ein König von Dänemark und erster Mann der Sächsin Yrsa. Vater des Hrolf Kraki.

Helgrind: Befestigung der Unterwelt Hel.

Helweg: >Der Weg zur Hel<, den Hermod reitet, um Balder zu finden. Er reitet neun Nächte, kommt dann an die Gjöll (>Geheul<), den Grenzfluss der Unterwelt, begegnet der Wächterin Modgud und setzt über das Helgatter (wenn er hindurchginge, käme er nicht zu den Lebenden zurück).

Hengikjöpt: Zunächst ein Beiname Odins, dann Name des Mannes, der dem König Frodi die Mühle Grotti schenkte.

Heptifili: Name eines Felszwerges.

Herfjöt: >Heerfessel<, eine der Walküren.

Herjafödr: >Heervater<, Beiname Odins, der die Einherjer anführt.

Herjan: Der zweite Beiname Odins.

Hermod: Einer der Söhne Odins und Friggs und der Bruder Balders, Bragis, Höds undTyrs doch gewöhnlich nicht unter die dreizehn Asen gezählt. Hermod, der Götterbote, ist gepanzert mit Helm und Brünne. Berühmt ist sein Ritt über den Helweg in die Unterwelt, um mit Hel über Balders Entlassung nach Asgard zu verhandeln. Einer anderen Quelle nach, empfängt er mit Bragi die Einherjer an den TorenWalhalls.

Herre: Der zweite Beiname Odins.

Herse: Vater der Erna und Schwiegervater des Jarl.

Hild: >Kampf, Tapferkeit<, Name einer Walküre. Siehe auch Brynhild. Nach einer späteren Überlieferung ist Hild König Högnis Tochter und wird von Hedin auf einer Raubfahrt entführt.

Hildiswin: >Kampfeber<, der Helm des König Ali, den Adils nach dessen Tod an sich nimmt und ihn nicht für Hrolf Kraki herausrücken will. Synonym wird >Kampfschwein< gebraucht.

Himinbjörg: >Himmelsburg<, die Festung und Heimstatt des Asen und Himmelswächters Heimdall, an der Regenbogenbrücke Bifröst gelegen.

Himinhrjod: >Der den Himmel aufreisst<, der größte Ochse in der Herde Hymirs, dem Thor den Kopf abreißt, um ihn als Köder bei der gemeinsamen Angelfahrt zu benutzen. Thor gelingt es damit, die Midgardschlange zu fangen.

Himmel: Der Götterwohnsitz Asgard liegt im Himmel, er besteht aus einer Vielzahl von Residenzen :Odins Walaskjalf und Walhall, Balders Breidablik, FreyjasFolkwang, Heimdalls Himinbjörg, Thors Thrudheim und vielen mehr. Der Snorra Edda zufolge gibt es oberhalb dieses noch einen zweiten Himmel, genannt Andlang und darüber einen dritten mit Namen Widblainn, in dem sich der unzerstörbare Saal Gimlebefindet.

Am Himmel entlang jagen zu Pferde Dag und Nott, Mani lenkt das Mondgefährt und Sol den Sonnenwagen. Besonders mit dem Himmel verbunden ist der Gewittergott Thor, den er mit seinem Bocksgespann befährt. Zwischen Himmel und Erde spannt sich die Brücke Bifröst, den Sterblichen nur als Regenbogen sichtbar.

Skaldenpoetik :„Wie umschreibt man den Himmel? –Man nennt ihn Ymirs Schädel, daher Riesenschädel, Last oder Bürde der Zwerge oder Helm (Dach) des Wester, Süder, Norder, Land der Sonne, des Mondes, der Himmelsgestirne, der Wogen und der Gewitter, Helm oder Haus der Luft, der Erde und der Sonne (Thule Band 20).

Himmelsburg: Siehe Himinbjörg.

Hirsche: In der Krone Yggdrasils äsen vier Hirsche :Dain, Dwalin, Duneyr, und Durathror. Es heißt, sie fressen die Knospen (Stunden), die Blüten (Tage) und die Zweige (Jahreszeiten).

Von dem Baum Lärad in Walhall frisst der Hirsch Eikthyrnir Zweige ab; sein Geweih träufelt so stark, dass sich davon unten in Hwergelmir die ströme Eliwagar bilden.

Hjalprek: Ein König in Ty (Jütland), bei dem sich Regin als Schmied verdingte.

Hjarrandi: Ein altnordischer König, Vater des Hedin.

Hjörrdis: Tochter des Eylimi, letzte Gemahlin Sigmunds, Mutter des Sigurd. Über sie gibt das eddische Heldenlied „Sigurds Vaterrache“ Auskunft.

Hjörward: Sohn des Hunding.

Hjuki: >Erholung<, Sohn des Widfinn, Bruder der Bil (>Ermattung<). Beide Geschwister, die Mani einst von der Erde entführte, begleiten ihn nun und symbolisieren dabei die zunehmende und abnehmende Gestalt des Mondes.

Hledjolf: Name von einem Felszwerg.

Hler: >Wasser<, der Elementargeist des Wassers, Sohn des Urzeitriesen Fornjodur und Bruder Karis und Logis.

Hlesey: >Insel des Hler (Ägir)<, das heutige Läsö im Kattegat. Hler ist ein Beiname Ägirs.

Hlidskjalf: Der Hochsitz Odins auf Asgard, in der Halle Walaskjalf gelegen. Von ihm aus kann er die ganze bewohnte Welt („um heima alla“) überblicken; so erspäht er vom Hlidskjalf den flüchtigen Loki, und Freyr sieht zum erstenmal Gerd in Thursenheim und verliebt sich in sie.

Hlin: Eine der Asinen. Sie steht im Dienst der Frigg, gilt als Göttin des Trostes und der Menschenfreundlichkeit. Von daher wird Hlin auch als Beiname der Frigg geführt.

Hlodyn: Ein anderer Name für Fjörgyn oder Jörd; die personifizierte Mutter Erde, Mutter Thors.

Hlökk: >Frohlocken<, Name einer Walküre.

Hlora: Eine der beiden Ziehmütter des ungestümen Thors. Wohl eine Gewittergöttin.

Hlorridi: Beiname Thors.

Hnoss: Tochter des Od und der Freyja, Schwester der Gersemi. „Sie waren sehr schön. Nach ihrem Namen werden die kostbarsten Kleinodien benannt“ (Ynglinga saga, zitiert nach Thule Band 14).

Hoch: Siehe Har.

Hoddmimir: Ein Gehölz, in dem das Menschenpaar Lif und Lifthrasir den Weltuntergang überdauert.

Höd: >Streit<, ein Sohn Odins und Friggs, Bruder Balders, Hermods, Bragis, Tyrs. Unfreiwillig erschießt der blinde Ase Höd, auf den tückischen Rat Lokis hin, Balder mit einem Mistelzweig. Balders Halbbruder Wali nimmt daraufhin Rache und tötet Höd. Nach den Ragnarök werden Balder und Höd aus dem Totenreich Hel zugleich auf die neue Erde gelangen und miteinander in Freundschaft leben.

Skaldenpoetik :„Wie umschreibt man Höd? –Man nennt ihn den Blinden Asen, Balders Töter, den Mistelzweig-Schützen, Odins Sohn, Helbewohner, Walis Feind“ (Thule Band 20).

Hönir: Ein eng mit Odin verbundener Ase, dessen Mythos kein klares Bild abgibt. Bei der Erschaffung des ersten Menschenpaares wirkt er mit Odin und Lodurzusammen, er verleiht Ask die Geisteskraft. In einer anderen Version des Schöpfungsmythos heißt diese Göttertrias auch Odin, Wili (= Hönir) und We. In einer anderen Trias erscheint er mit Odin und Loki (siehe Regin– Lied, Thule Band 1 oder in der Snorra Edda).

Skaldenpoetik :„ Wie umschreibt man Hönir?- Man nennt ihn Bank- oder Weg- oder Gesprächsgenossen Odins, den Flinken Asen, Langfuß und Schlangenkönig“ (Thule Band 20).

Högni: Sohn des Atli und der Grimhild, ein Bruder der Gudrun und mit Gunnarzusammen Schwurbrüder des Sigurd (zugleich Anstifter zu dessen Ermordung durchGutthorm). Dem „Alten Atlilied“ zufolge (Thule Band 1) werden Högni und Gunnar am Hof des Hunnenkönigs getötet und von Gudrun gerächt. Im mittelhochdeutschen Nibelungenlied entspricht Högni dem Hagen von Tronje.

Högni: Ein legendärer Dänenkönig, Vater der Hild.

Hörn: Beiname der Asin Freyja.

Hofwarpnir: >Hufwerfer<; das Pferd der Gna, das durch die Lüfte fliegt, auf dem Meer läuft und durch Flammen springt. Hamr (>Haarstruppig<) und Gardrofa(>Zaunspringe<) sind seine Eltern.

Hräswelg: >Aasfresser<, ein Riese in Adlergestalt, der am nördlichen Himmelrand sitzt und durch Bewegung seiner Schwingen den Wind erzeugt.

Hrafn: >Rabe<, das schwarze Pferd des Königs Ali, das sich später Adils aneignet.

Hreidmar: Bauer und „ein bedeutender Mann“, zauberkundig, denn er besitzt Ägishjalm und Hrotti. Zwei seiner Söhne, Otr und Fafnir, sind verwandlungsfähig, und der dritte, Regin, wie sonst nur Zwerge kunstfertig im Schmieden.

Hreidmar verlangt von den Asen Hönir, Loki und Odin zur Sühne für Otr eine größere Goldbuße. Der Fluch des Andwari bringt ihm durch seine übrigen Söhne den Tod.

Hrimfaxi: >Reifmähne<, das Pferd, das den Wagen der Nott über den dunklen Himmel zieht und des Morgens die Erde mit dem Schaum seines Gebisses betaut. Sein Pendant, das Pferd des Dag, heißt Skinfaxi (>Glanzmähne<).

Hrimnir: Ein Reifriese.

Hrimthursen: Siehe Reifriesen.

Hringhorni: Das Schiff Balders, das nach seinem Tod von der Riesin Hyrrokinflottgemacht wird für die Feuerbestattung auf See.

Hrist: >Sturm, Erschütterung<, eine Walküre und ebenso wie Mist eine MundschenkinOdins.

Hrothgar: Ein König Dänemarks und Skjöldunge. Als sein Land und seine Halle von dem Untier Grendel terrorisiert wird ruft er nach Helden. Beowulf erlöst ihn von Grendel und später von dessen Mutter. Hrothgar beschenkt daraufhin Beowulf reich.

Hrungnir: Ein Riese mit steinernem Kopf und steinernem Herz (das man als Weihezeichen in Runensteine ritzt), der mit Odin eine Wette eingeht, wer das schnellere Pferd besitzt. Sein Ross Gullfaxi (>Goldmähne<) unterliegt Sleipnir, doch der wütend nachsetzende Thurse kommt bis nach Asgard und wird von denAsen zum Gelage geladen. Im Suff droht er, alle Götter bis auf Freya und Sif, die er freien will, zu erschlagen. Mit Thor wird ein Zweikampf verabredet, Sekundanten sind der Lehmriese Mökkurkalfi und Thors Diener Thjalfi. Auf eine List Thjalfis hin trifft Thor mit Mjöllnir den Hrungnir tödlich, wird aber selbst von Splittern dessen Schleifsteins getroffen; „er steckt noch heute in Thors Kopf“.

Hrym: Ein Riese, der sich mit den anderen Reifriesen in den Ragnarök auf dem FeldWigrid versammelt, nachdem er das Schiff Naglfar durch die „große Flut“gesteuert hat. Hrym hebt den Schild, und die Dämonen gehen gegen die Asen an. Er zählt als der Anführer der Reifthursen.

Hrymthursen: Siehe Reifriesen.

Hufwerfer: Siehe Hofwarpnir.

Hügelzwerge: Abstammend von ihrem Stammvater Dwalin, nennt man sie auch Zwerge vom Swarinshügel. Wie ihr Name schon sagt, leben sie unter unebenen, hügeligem Land, ähnlich den Feenwesen der keltischen Mythologie. Ein Vergleich zu Gnomen liegt nahe. In der Snorra Edda steht geschrieben:„Folgende kamen vom Swarinshügel nach Feuchtwangen auf Kampffelden, und von ihnen stammt Lofar.“

Hugi: >Der Gedanke<, Name eines Dieners am Hofe Utgard- Lokis, der mit Thjalfi um die Wette läuft. Er gewinnt, denn schneller als „des Königs Gedanke“ kann keiner sein.

Hugin: >Gedanke<, einer der beiden sprechenden Raben des obersten Gottes Odin. Sie sitzen auf seinen Schultern und flüstern ihm ins Ohr, was sie auf der Welt gesehen und gehört haben. Des Morgens schickt er sie aus, am Abend kehren sie wieder zurück. Der andere Raben-Kundschafter heißt Munin(>Gedächtnis<), und Odin wird auch der Rabengott genannt.

Hugstari: Ein Felsenzwerg.

Hwergelmir: Der Brunnen in Niflheim, aus dem die Flüsse, insbesondere die Eliwagar, sich in alle Welt ergießen. Er ist voller giftiger Schlangen, und die Größte von ihnen; Nidhögg, nagt an einer der drei Wurzeln Yggdrasils, die bis in den Hwergelmir hinabreicht.

Hygelak: Ein König Jütlands und Onkel des Beowulf.

Hymir: Ein Reifriese, um den sich, nach dem Hymirlied, zwei mythische Motive ranken :die Gewinnung des Braukessels, an der Thor und Tyr beteiligt sind und die dazu führt, dass „die Asen bei Ägir Bier wacker trinken“ (das Thrymlied); und der Fischfang mit Thor, dem es gelingt, sogar die Midgardschlange an den Angelhaken zu bekommen.

Die Snorra Edda berichtet lediglich von der Kraftprobe des gemeinsamen Fischzugs :als Hymir die Angelleine durchschneidet, wirft ihm Thor den Hammer an den Kopf (oder setzt ihm jedenfalls seine Faust ans Ohr, so dass Hymir über Bord fliegt).

Hyndla: Eine Thursin und große Seidfrau, die den Namen für das spätüberlieferte Hyndlalied beisteuert. Auf Geheiß Freyjas zählt sie ihr, aus ihrem Zaubergedächtnis, den ganzen Stammbaum des Ottar auf. Diesen Namenkatalog vernimmt auch Ottar, der zur Täuschung Hyndlas in Freyjas Eber verwandelt ist, und benötigt jetzt nur noch einen Gedächtnistrank, um sich die Ahnenreihe zu merken. Hyndla, voller Zorn, wird von Freyja zum Herbeischaffen dieses Trankes genötigt. Sie belegt Ottar mit einem Fluch, der von der Göttin aber entkräftet wird.

Hyrrokin: Eine Riesin mit ungeheuren Kräften, die bei der Bestattung Balders es als einzige vermag, das Totenschiff Hringhorni ins Meer hinauszustoßen; sie bringt es„auf den ersten Ruck von der Stelle, so dass Feuer aus den Walzen sprang und alle Lande erbebten“ (Gylfaginning)